Karl Christian Friedrich Krause
!Viva el Krausismo!
1781
Am 06. Mai wird Karl Christian Friedrich Krause in Eisenberg (Sachsen-Gotha-A1tenburg) geboren.
1797
Nach dem Besuch von Schulen in Eisenberg und Donndorf legte Krause die Reifeprüfung am Gymnasium in Altenburg ab (sein Vater war 1795 Pastor in Nobitz bei Altenburg geworden).
1797-1801
In dieser Zeit studierte Krause Theologie, aber auch Philosophie und Mathematik in Jena.
1801
Krause promoviert zum Doktor der Philosophie und legte im gleichen Jahr das theologische Kandidatenexamen ab. 1802 habilitierte er. Außerdem heiratete er Amalia Concordia Fuchs, Tochter eines Weinhändlers. Mit ihr hatte der stets mittellose, von des Vaters Unterstützung abhängige Krause 14 Kinder. Als Privatdozent wirkte Krause in Jena neben Hegel und Schelling.
1803
Viele Lehrkräfte verließen die Universität, daraufhin sank deren Attraktivität und die Zahl der Einschreibungen ging rapide zurück.
1804
Krause verließ, ohne Mittel, um diese Durststrecke zu überstehen, Jena und zog sich nach Rudolstadt
1805
Krause verschlug es nach Dresden. Dort hatte er von 1809-1813 eine Lehrerstelle für Kartenzeichnen, Erdkunde und Deutsch an der Ingenieur-Akademie. Er blieb jedoch abhängig von der finanziellen Unterstützung, die ihm sein Vater gewährte. In der Dresdener Zeit entwickelte Krause seine Idee des „Menschheitbundes“.
1811
In der Schrift „Urbild der Menschheit“ hat Krause seine Ideen propagiert.
1813
In der Hoffnung auf einen Lehrstuhl wechselte Krause nach Berlin, ermuntert von seinem alten Lehrer Fichte. Er habilitierte sich erneut und hielt nach Fichtes Tod philosophische Vorlesungen. Seine Hoffnung aber, die Nachfolge Fichtes antreten zu dürfen, ging nicht in Erfüllung.
1814
Krause gründete die „Berlinischen Gesellschaft für deutsche Sprache“.
1815
Krause zog sich wieder nach Dresden zurück, wo er weiter unter ärmlichsten Umständen und hoch verschuldet mit seiner Familie lebte. Der berühmte Arzt und Naturwissenschaftler Car1Gustav Carus, mit dem Krause in Dresden verkehrte und von dem er auch unterstützt wurde, hielt Krause für einen der ersten Philosophen und Mathematiker Deutschlands. Kontakt ergab sich auch mit A. Schopenhauer, denn beide wohnten mehrere Jahre im gleichen Haus.
1823 -1830
Krause machte seinen Entschluss wahr und zog nach Göttingen.
Er wirkte hier als Privatdozent der Philosophie. Der eigenwillige Gelehrte, vermochte einen begeisterten Schülerkreis um sich zu scharen. In diese Zeit fällt auch die Begegnung mit Fröbel, der von Krause wichtige Anregungen für seine pädagogische Arbeit erhielt.
1830/31
In Göttingen kam es zu Studenten- und Bürgerunruhen, bei denen Schüler Krauses eine herausragende Rolle spielten. Die Revoltierenden bildeten einen provisorischen Gemeinderat. Die Rebellion wurde niedergeschlagen. Fast alle Schüler Krauses konnten fliehen. Obwohl Krause jede Beteiligung glaubwürdig bestritt, konnte er wegen dieser gerichtlichen Untersuchungen nicht länger in Göttingen bleiben – zumal der Verarmte in dieser Zeit auch noch eine Erbschaft machte und sofort verdächtigt wurde, das Geld von Pariser Revolutionskomitees erhalten zu haben. Schließlich wurde Krause eine Freistellung von der Strafverfolgung zugesichert, wenn er Göttingen verließe. Der Philosoph ging notgedrungen darauf ein und wandte sich nach München, wo einer seiner Söhne lebte. Er hoffte auf eine Honorar-Professur. Da die Göttinger Nachrichten über diesen gefährlichen Mann auch nach München gelangt waren, drohte ihm auch dort die polizeiliche Ausweisung. Einflussreiche Persönlichkeiten setzten sich indessen für Krause ein und erreichten beim König die Aufhebung der Ausweisung.
1832
Am 27.September starb Krause in München.
1860
Krause wird Jahre nach seinem Tod in einem anderen Land mit anderer Sprache und Kultur zur Leitfigur, zu einer Art geistigem Übervater, der einer ganzen Bewegung seinen Namen gibt- Krausismo.
1881
Am 6. Mai wurde zu seinem 100. Geburtstag ein von den Freimaurern gestiftetes Denkmal eingeweiht, ein Sandsteinobelisk mit der Aufschrift ,,Die Liebe trägt den Sieg davon”.
1902
Die Stadtverwaltung seiner Geburtsstadt Eisenberg beschloss, dass die ehemalige Straße am Schlossgarten in Krauseplatz umbenannt wird.
Was bleibt…
Sein philosophisches System ist durchaus originell und hat insbesondere in Spanien und Südamerika eine erhebliche Wirkung auf den Gebieten des Rechts und der Politik aber auch der Pädagogik ausgeübt. In Deutschland ist dieser eigensinnige Denker indessen in Vergessenheit geraten. In praktisch-philosophischer Hinsicht vertritt Krause in seiner „Lebenskunstwissenschaft“ u.a. folgende Standpunkte:
- Rechtsgemeinschaft des Menschheitsbundes
- ein eigenes Recht der Frau, des Kindes und der Tiere
- eine Ablehnung einer Bedeutsamkeit von Rasseunterschieden.